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Andere über mich.

Im Wohnzimmer seines Ateliers in Hilders schaut es aus
wie in einem gut sortierten Musikfachhandel. Gitarren,
Keyboard, Saz, Sitar, Oud , die syrische Laute, und andere
exotisch anmutende Spielgeräte zum Musizieren, Meditieren
und Komponieren.
Michael Dickmann hat den Kontinent in all seinen Himmelsrichtungen
bereist, kennt Europa "wie meine Westentasche, obwohl ich
nicht behaupten würde, die Welt zu kennen", wie er beinahe
kokett hinzufügt. Dickmann malt, ist auf zahlreichen Ausstellungen
vertreten.

Und war ganz nebenbei 20 Jahre lang Lehrer. "Nun ja", schmunzelt
er, "die Nacht hat auch noch mal zwölf Stunden."
Das Künstlerische an sich, sagt der stille Mann, sei wohl
seit jeher tief in ihm verankert.

Musikalisch habe ihn das zu Jazz und EthnoJazz geführt, wo bei seinem Vater
die Musik mit Mozart aufhörte. Und die Sache mit der Malerei?
Nie daran gedacht, aus dieser Passion einen Beruf zu machen?
"Schon", antwortet Dickmann, " aber meine Eltern wollten
mir kein Studium an der Kunsthochschule finanzieren."

Nachgefragt: Betrachtet er etwa ein Studium der Künste als
notwendig, um in der Praxis davon leben und überleben zu
können? "Ja. Denn Kunst kommt von Können. Man muss eine
bestimmte Entwicklung durchlaufen, muss seine Lehrmeister
finden, muss bestimmte Techniken erlernen."

Geboren wurde Michael Dickmann im Februar 1952 in der Nähe
von Berlin. Aufgewachsen in Hanau, Studium in Frankfurt
(Englisch, Politik, Geschichte, Kunst und Musik). Besonders
hebt er seinen einjährigen Studienaufenthalt im englischen
Canterbury hervor.

Das war ein guter Zusammenhalt. Ich habe
dort Freunde gewonnen, mit denen ich bis heute Kontakt pflege."
Durch indische und pakistanische Bekannte fand er den Zugang
zur Ethno-Musik, die inzwischen populär etikettiert als "Weltmusik"
daherkommt

Ab 1981 unterrichtete Dickmann zunächst an einer Frankfurter Gesamtschule
mit gymnasialer Oberstufe. "Da bin ich quasi durchs Feuer gegangen. Danach
konnte mir nicht mehr viel passieren."

Irgendwie verschlug es ihn mit seiner Lebenspartnerin nach
Laubach (Landkreis Gießen). Allein wegen der täglich zu bewältigenden
Kilometer bat er um seine Versetzung. Und so wurde er am Gymnasium
in Nidda tätig.

Seit 2002 hat er seinen Hauptwohnsitz nach Hilders/Batten
in der Rhön verlegt, wohnt
und arbeitet die meiste Zeit aber bei seiner Frau in Neuss.

Soweit ein Lebenslauf, der sich nicht unbedingt
entscheidend von anderen abhebt. Wären da nicht die unzähligen
Reisen. "Ich war sportlich sehr aktiv. Habe gesegelt, bin
auf die Berge geklettert, habe meine besondere Vorliebe für
Skandinavien entdeckt."

Wäre da nicht die Musik: "Handgemachte Musik“ hat es Dickmann
angetan. Hat komponiert, für sich allein, für Duos, für diverse
Bands, in denen er mitspielte. "Je besser, um so weniger Kohle",
spielt er darauf an, dass Qualität nach seiner Meinung die
Masse beinahe ausschließt.
Wäre da nicht die Malerei: Seit fünfzehn Jahren sitzt er wieder
intensiv hinter der Staffelei.

Seine Themen sind Landschaften, Landschaften,
die er gesehen, gerochen, gespürt, gefühlt und erlebt hat.
Zumeist abstrakte Gemälde, zumindest aber jeder vermeintlichen
Idylle, jedem Sentiment, jedem bornierten Gefühl von Heimat
widerstrebend.

Vieles entnimmt er Fotos, die er bei seinen
Reisen aufgenommen hat, vieles der Erinnerung. Denn: "Es ist
nun mal unmöglich, kurz vor dem heraufziehenden Sturm auf
einer 14-Meter-Yacht die Staffelei aufzustellen und zu malen
anfangen, wenn der Rest der Crew alles festzurrt." Jedoch
erfahre er in den Abstraktion und der Reduktion auf das Wesentliche
die "reale, vergangene Landschaft und Situation näher und
dichter als in allen anderen konservierenden Medien wie Foto
oder Video."

Seine Sehnsucht ziehe auf offene Landschaften, möglichst
ohne Anzeichen von Zivilisation, die er und der Betrachter
wieder mit "unseren Wünschen und Träumen bevölkern können."
Ein Stil, der offenbar ankommt. An mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen
hat Michael Dickmann in Deutschland, Italien, der VR China und England teilgenommen
Demnächst sind seine Bilder in Neuss und in Frankreich in der Bretagne
zu sehen.
Neu hinzugekommen sind seine ungewöhnlichen Fotoarbeiten, bei denen er schon
während des Fotographfierens eine mögliche Spiegelachse mit einplant. Die Fotos
werden dann am Computer weiterbearbeitet. Das Ergebnis sind dann Farbexplosionen,
die den Rahmen unserer Sehgewohnheiten sprengen.
Außerdem beschäftigt M. Dickmann sich mit Metallplatten, die er mit verschiedenen
Säuren ätzt. Jede Säure produziert ihre eigene Farbe des Rosts. Seriell angeordnet
Ergeben die fertigen Werke eine für den Moment fixierte Phase der Vergänglichkeit
selbst eines so harten Metalls wie Eisen.

Erfahrungen nach 20 Jahren
des nachhaltigen Kunstschaffens: "Der Markt ist heiß umkämpft,
die meisten Künstler versuchen sich voneinander abzusetzen.
Einsamkeit und Ellenbogen überwiegen. Das hat mich anfangs
verblüfft und entsetzt. Weil das so anders ist, als in der
Musik."

Nie bereut, vor Jahren nicht die Kunst zu seinem Beruf gemacht
zu haben?
Dickmann überlegt lange, ehe er sich zu einer Antwort durchringt.
"Ich habe Zeit gebraucht, mein heutiges künstlerisches Niveau
zu erreichen. Außerdem war ich gerne Lehrer. Hätte ich in
dieser Zeit eine Seite bevorzugt, hätte mir wahrscheinlich
etwas gefehlt“.

Andreas Matlé Giessener Anzeiger



Erscheinungsdatum: 20.03.2008 - Zeitung: WZ - Ausgabe: LVN - Ressort: NE-N4 - Seite: 31

Mit Pinsel, Kamera und Stift
Neusser Kunsttag
Der Markt findet im April statt. Ein Streifzug durch die Szene in der Nordstadt.
Von Nina May
Mit Pinsel, Kamera und Stift Neusser Kunsttag Der Markt findet im April statt. Ein Streifzug durch die Szene in der Nordstadt. Von Nina May Neuss. Kleine Formate, kleine Preise – so lässt sich das Konzept des Kunsttags Nordstadt zusammen fassen. Am 13. April stellen 15 Künstler aus der Neusser Nordstadt und ein Gast zum dritten Mal ihre Arbeiten vor. Das Ziel: „Jeder soll sich ein Original leisten können“, sagt Beate Pricking. Die Kulturbeauftragte des Initiativkreises Nordstadt wünscht sich, dass der Kunsttag zu einer Kommunikationsstätte wie der Nikolausmarkt wird. „Wir wollen Kunst aus dem elitären Bereich herausholen und das Wir-Gefühl stärken.“ In der Neusser Nordstadt wirken ganz unterschiedliche Künstlertypen. Die WZ stellt drei von ihnen vor: Michael Dickmann hat schon in Shanghai und ganz Europa ausgestellt und ist somit ein Star in seiner Wahlheimat Neuss. Sein Thema: „Meine Sehnsucht zielt auf leere Landschaften, möglichst ohne Anzeichen von Zivilisation, die der Betrachter mit seinen Wünschen bevölkern kann.“ In „Atlantiküberquerung“ fing Dickmann zum Beispiel die Grenze zwischen Meer und Horizont zu verschiedenen Tages- und Wetterzeiten ein. Mit seiner ruhigen Stimme und dem Bart erinnert der Künstler selbst an einen Seebären. .Dickmanns Großvater war Architekt, der Vater Kunstlehrer. „Gute Leistungen in der Schule waren selbstverständlich, Lob gab es nur für ein schön gemaltes Bild“, sagt der 56-Jährige. Anfang des Jahrtausends zog Dickmann nach Neuss. „Für jemanden, der schon einen Namen hatte, war es erst schwer, hier Fuß zu fassen“, erinnert er sich. Doch inzwischen hält er die Eröffnungsrede zum Kunsttag.
Dort präsentiert er seine neueste Arbeit, die zur Zeit noch in seinem Garten trocknet: quadratische
Metallkacheln, die er mit Säuren verfärbt hat. Dickmann setzt sich dafür ein, dass in Neuss qualitativ
hochwertige Kunst gezeigt wird. Deshalb organisiert er auch die Ausstellungen im Ons Zentrum in der Rheyther Str. und in der Rathaus Galerie in Hilders in der Rhön.. Künstlerkollegen aus Shanghai, Cheng Du und Beijing waren auch schon dort.



Horizonte
Michael Dickmanns Thema sind Landschaften, die er bereist und erlebt hat. Vieles entnimmt er auf seinen Reisen gemachten Fotos, vieles aber auch der Erinnerung. Daraus entstehen teilabstrakte Gemälde von realen Landschaften, die sich jeder vermeintlichen Idylle, jedem Sentiment, jedem bornierten Gefühl von Heimat widersetzen. Durch die Reduktion auf das Wesentliche erfährt der Betrachter die real vergangene Landschaft und Situation näher und dichter als in anderen konservierenden Medien wie Foto und Video und kann die leeren Landschaften dann wieder mit seinen Wünschen und Träumen bevölkern. Neben vielen Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland hat Michael Dickmann in Italien, England, Frankreich sowie in der VR China ausgestellt.

Vernissage mit einführenden Worten des Künstlers am Freitag den 13.01.06 um 19.00 Uhr im Café Flair

Dauer der Ausstellung und Öffnungszeiten: vom 11.01.05 - 17.02.05 täglich zwischen 10.00 und 14.00 Uhr, mittwochs und freitags jeweils von 15.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung (02131/18550)






Voyage
Die Musik und seine Gitarre waren seit jeher ein wesentlicher Bestandteil des Lebens von Michael Dickmann. In diesem Konzert lädt er das Publikum zu einer musikalischen Reise um die Welt ein: Sie beginnt mit Chansons, Flamenco und alten Folksongs aus England, führt dann zu Blue Grass, Blues und Cajunmusic aus Amerika, wird ergänzt durch Songs von Bob Dylan und Eric Clapton, kontrastiert durch instrumentelle Eigenkompositionen und endet mit indischen Ragas und türkischer Folklore (zum Teil gespielt auf Originalinstrumenten).

Konzert mit Michael Dickmann am Freitag, den 17.02.06 um 19.00 Uhr im Café Flair






Nach langjähriger Mitarbeit in mehreren Bands, zollt Michael Dickmann dem Alter Tribut und tritt seit zwei Jahren nur noch als Solist auf. Sein musikalisches Spektrum reicht von alten Folksongs aus dem englischsprachigen Raum, französischen Chansons über Songs der Liedermacher der 70er bis 90er Jahre, bis zu Rockballaden, vom Jazz bis hinein in den Ethnojazz. Bei allen seinen Coverversionen legt er aber sehr viel Wert darauf, dass zwar das Original erkennbar bleibt, er aber immer eine eigene unverkennbare Version präsentiert. Angereichert wird sein Programm durch instrumentale Eigenkompositionen, die in Tempo und Tonsatz sehr variieren. Dazu bedient er sich einer Vielzahl von Saiteninstrumenten (diverse akustische Gitarren, eine türkische Sâs, eine syrische Oud und eine indische Sitar), die uns in die hintersten Ecken der Welt entführen. Bei seiner Musik muss man zuhören, sich darauf einlassen können, um diese musikalische Reise durch die Zeit und Geographie unseres Jahrhunderts genießen zu können.

Enders Fuldaer Zeitung

Michael Dickmann Konzert in Hilders in der Alten Schule.
Vorankündigung. Details entnehmen Sie bitte der Tagespresse.

Nach seinem erfolgreichen Konzert in Hilders im Frühjahr kommt Michael Dickmann am Samstag den 11.10.08 wieder nach Hilders. Diesmal bringt er Freunde mit, die mit Ihm sein neues Programm „Sounds&Visions“ präsentieren. Lassen Sie sich also überraschen und genießen Sie einen Abend mit Songs von Dylan, Cohen, Springsteen und vielen Instrumentalstücken gespielt mit verschiedenen Saiteninstrumenten und Percussion. Der Abend wird in drei Sets von ca. 45min. aufgeteilt, die unterschiedliche Schwerpunkte haben.
Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
Vorankündigung: Fuldaer Zeitung

Konzert Michael Dickmann &Friends 11.10.08 Hilders „Alte Schule“

Zum Konzert am Samstag den 11.10. um 19.00 Uhr hat Michael Dickmann sich als Verstärkung vier Freunde eingeladen. Nach vielen Solokonzerten, sagt er, war es mal wieder an der Zeit in größerer Besetzung aufzutreten. Solokonzerte haben ihre Vorteile, man kann ein Konzert ganz frei gestalten. Dabei muss man aber auf viele Lieder oder Stücke verzichten, die mit Rhythmusbegleitung und einer zweiten Gesangsstimme besser klingen. Für das Konzert in Hilders hat er jetzt seine beiden Begleitmusiker (Perkussion und Mundharmonika) aus Neuss mitgebracht. Zusätzlich hat er noch zwei Musikerinnen aus der Region eingeladen, eine herausragende Stimme sogar aus der Gemeinde und eine Gitarristin aus Fulda.
Da die Möglichkeiten gemeinsam in vollständiger Besetzung zu proben äußerst begrenzt waren, hat M. Dickmann das Konzert in drei Teile geteilt und einige Standards ausgewählt, die man als Musiker einfach kennt. In jeweils wechselnder Besetzung werden die fünf Musiker ihr Bestes geben. Wir dürfen gespannt sein. Enders, Fuldaer Zeitung